cremiger Eierlikör (oder) das Rezept, das noch auf Perfektionierung wartet

Ein Geschenk muss her! Schnell! Für eine liebe Freundin! Ein nettes Geschenk sollte es sein. Etwas Selbstgemachtes. Mit Liebe zubereitet. Bio-Qualität. Aber irgendwie sollte es doch schnell zubereitet sein. Im Auto bleibt dann Zeit, um darüber nachzudenken. Sehr viel sogar, da wieder alle Straßen verstopft sind. Soll ich Schoko-Muffins backen? Verpackt in einem hübschen Schachterl. Oder Kuchen? Likör wäre auch eine Option. Mit meinem Wunderkessel sollte das ja kein Problem sein. Eierlikör steht ohnehin schon länger auf meiner To-Do-Liste. Ja, es wird Eierlikör!

Versuch 1:
Zu später Stunde starte ich dann meinen Thermi und produziere Eierlikör. Super Rezept. Binnen kurzer Zeit ist wohlschmeckender Likör fertig, in Flaschen abgefüllt und noch schnell ein bisserl dekoriert. Das Geschenk ist fertig und wird am nächsten Tag verschenkt. Ein kleiner Rest wird ein paar Tage später von R. verkostet. „Kannst du mir bitte ein Löfferl mitbringen. Sonst bring ich den Likör nicht aus der Flasche!“, grinst R. und dreht demonstrativ die Flasche über dem Waschbecken um. Es stockt. Kurz schütteln, dann läuft eine sehr cremige Flüssigkeit aus dem Flascherl.
                                                                                                       *** WTF??? ***
Schmeckt köstlich, aber eindeutig zu cremig. Zu fest. Fast wie Pudding. Peinlich, peinlich – zumal bereits alle Flaschen verschenkt wurden.

Versuch 2: 
Gut, weil das Rezept offensichtlich nicht gepasst hat, wird Mamas ur-alt-Rezept rausgekramt. Was so viel wie heißt => händische Version. „Bio“ passt auch nicht mehr so richtig, da das Rezept mit Staubzucker ist. Die Konsistenz ist, wie ich mir das vorgestellt habe. Flüssig – und nicht wie Pudding! Die Frage der Haltbarkeit bleibt offen => alle Zutaten werden gemixt und nicht erhitzt. Hm, auch nur eine hatscherte Lösung.

Versuch 3: 
Der Thermomix tritt wieder in Aktion. Diesmal mit meinem Rezept. Zumindest mit dem Rezept, das ich dachte, das funktionieren könnte. Alle Zutaten in den Mixtopf. Alles andere macht der Kessel selber – inklusive erhitzen. Abkühlen lassen, Korn untermischen. Die Kostprobe schmeckt herrlich! Bevor ich den Likör in Flaschen abfülle, stelle ich den Topf zur Seite, um den Likör vollkommen auskühlen zu lassen. Eine Stunde später sehe ich eine dicke Fettschicht auf dem Likör schwimmen. Nix fürs Auge. Und schon gar nix für den Gaumen! *GrummelGrummel* Also schöpfe ich die Fettschicht geduldig Löffel für Löffel ab. Die letzten Fett-Augen filtere ich dann mittels Teesäckchen weg. Der Likör ist fertig, um in Flaschen gefüllt zu werden.

Fazit:
Der Likör aus Versuch 3 schmeckt herrlich und ist von der Konsistenz perfekt. Einzig … das Fettproblem!

Nun meine Frage an euch:
Gibt es eine Möglichkeit, um das „Fettabschöpfen“ zu umgehen? Wieso bildet sich eine Fettschicht auf dem Likör? Das Internet hat leider keine zufriedenstellende Info dazu ausgeworfen. 🙁 Wer von euch kennt dieses Phänomen der Fettschicht?

Ich freu mich schon auf eure Erfahrungen & Tipps!

Zutaten:

• 200 Gramm Bio-Rohrzucker
• 400 Gramm Bio-Schlagobers (süße Sahne)
• 9 Eigelbe vom glücklichen Huhn
• 2 TL home-made Vanillezucker (alternativ: 1 Packung Vanillezucker)
• 400 Gramm Korn

• kleine, saubere Flaschen

Zubereitungszeit: circa 20 – 30 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel – leicht

Zubereitung:

Zutaten

Zucker, Schlagobers, Eigelbe und Vanillezucker in den Mixtopf geben und für 8 Minuten bei 70°C auf Stufe 4 mixen. Flüssigkeit abkühlen lassen, Korn hinzufügen und für 15 Sekunden auf Stufe 4 durchrühren. Likör vollständig auskühlen lassen. Die auf der Oberfläche gebildete Fettschicht mit einem Löffel abschöpfen und den Likör zusätzlich durch ein Teesäckchen filtern.

cremiger Eierlikör

Fertigen Eierlikör in ausgekochte Flaschen füllen und verschließen.

cremiger Eierlikör

Tipp:
Hübsch dekoriert ist dieser Eierlikör immer ein willkommenes Geschenk für liebe Freunde und Bekannte.

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