B. hat die Hitze am Land vorgezogen. Baden, chillen, baden, chillen. Was für ein Stress!!! 🙂 Aber der Freitag naht! Was soviel wie heißt, dass wir unser Butzi wieder nach Hause holen. 🙂 Wir verabreden uns mit Omi und Opi im wunderschönen Falkenstein – bei meinem absoluten Lieblings-Heurigen! Also stauen wir uns die B7 raus. 2x ändern wir unseren Kurs, da nichts weiter geht (Sorry, Papa! Aber ich kenne mich am Land so gar nima aus!). Am Ende sind wir „nur“ 10 Minuten zu spät. Gemessen am Mittel unserer üblichen Verspätungen ergab das sogar ein PLUS. Kurz vor Falkenstein gönnen wir uns noch einen Augenblick, um den herrlichen Ausblick auf die Burgruine Falkenstein zu genießen!
Da hebt sich ein modernes Gebäude mit viel Glas zwischen den für das Weinviertel typischen Häusern hervor … mein Lieblings-Heuriger => das WEINGUT STADLER. Wir parken unser Auto auf dem Parkplatz vor dem Heurigen, gehen die Stufen hoch. Mit suchenden Blicken betreten wir den Heurigen. Ein freundliches „Hallo“ & „Grüß Gott“ kommt uns entgegen. Hinter der Theke steht die Hausherrin, Maria Stadler.
Mit viel Liebe wird jede Bestellung, jedes Gericht schön & sorgfältig hergerichtet. Keine Eile! Maria Stadler nimmt sich Zeit. Kontrolliert, was sie auf dem Teller platziert hat. Rückt nochmal zurecht. Nickt, weil zufrieden und stellt den Teller auf die Theke. Schon schwirrt ein junges Mädl (die Tochter) heran und nimmt die Teller behände auf und serviert alles. Und schon strahlen die Augen der Gäste.
Und da ist auch schon B. Bussi, Bussi, Tussi! Wie sehr haben wir sie vermisst. Omi und Opi sitzen brav am Tisch … und schwitzen ordentlich. Fein, dass sie einen Platz im Garten gewählt haben. Die Aussicht ist herrlich. Ich liebe diese Liegestühle, den Ausblick auf die Rehe und Kitze (hab vergessen zu fragen, ob nebenan Rehe gezüchtet werden).
Bereits im Internet „vor“informiert, bestelle ich ein Glas „Grüner Veltliner Sekt“. Bin schon gespannt. Sauer? Grausame Perle?!
Aber ich bin für Neues immer offen. Dann kommt das Glas Sekt. Der erste Schluck. Ahaaaa! Der zweite Schluck. Das ist echt ein Wahnsinn! Sanfte Perle, fruchtig, sanfter Abgang. Keine Spur von sauer oder „Rabiatperle“ (wie man das im Weinviertel so gerne bezeichnet!). Das zweite Glas schmeckt nicht anders. Fruchtig, sanft, herrlich, reif, köstlich! Schmeckt eindeutig nach MEHR! B. bestellt wie üblich den Traubensaft. Und kann irgendwie gar nicht genug davon bekommen. Stadler’s aufgespritzter Traubensaft ist ihr absolutes Lieblingsgetränk!
Wir bestellen das Essen. B. entscheidet sich für den warmen Schweinsbraten mit Kartoffelsalat. Ich nehme eine Portion warmen Surbraten mit Kartoffel- und Krautsalat. R. wählt eine Kombi: jeweils eine Schnitte Schweinsbraten und Kümmelbraten. Ebenfalls mit Kartoffel- und Krautsalat.
Der Schweinsbraten ist mager, gut gewürzt, leicht knofelig und mit einer leckeren Kümmelkruste. Ein Gedicht! Mein Surbraten sanft gesurt, mager und doch sehr saftig. Der Kümmelbraten mager, saftig & weich mit knuspriger Schwarte. Und ein besonderes Highlight: die Salate! Hier gibt es noch den HOME-MADE Salat. Der Kartoffelsalat hat noch keinen Plastikkübel gesehen! Selbstgemacht, perfekt mariniert – besonders für R., da er saure Salate hasst. Ein absoluter Gaumenschmaus.
„Sollen wir noch eine Brotkorb bringen? Brot oder Kornspitz?“ Johannes STADLER sen. Wir entscheiden uns für 2 Stück Brot und einen Kornspitz für B. (der ist noch warm!).
Omi und Opi schmatzen auch ganz gut gelaunt vor sich dahin. Oma schneidet ein leckeres Rohschinkenbrot, Opi ein Kümmelbratenbrot.
Beides sieht sooo lecker aus. Eigentlich würden wir ja jedes Wochenende hier zu Abend essen. Wenn der Weg nicht sooo weit wäre! Ok, geht halt nicht. B. guckt mich mit großen Augen an und fragt: „Sollen wir uns noch ein Brot teilen?“ Ja. Sie bestellt ein Rohschinkenbrot, weil von Oma animiert. Wir teilen: 1 Stück für mich und den Rest für B. 🙂
Im Brotkorb bleibt noch ein Stück Brot übrig. R. guckt unschlüssig auf das Brot. „Sollen wir noch eine Portion Bratlfett bestellen? Das Brot ist so einsam.“ Gut. R. erhält eine schöne Portion Bratlfett für das einsame Brötchen. Ein würdiger Ausklang für unseren kulinarischen Abend im Weingut Stadler.
Wir sehen, dass sich nun auch die Heurigenbesitzer kurz zum Abendessen setzen können. Maria Stadler richtet für die Familie genauso an, wie für ihre Gäste: herzlich und … schön muss es auch aussehen! Am Tisch sitzen nun Maria, Johannes sen., die charmante Tochter und ein Sohn hat sich auch noch hinzugereiht.
B. muss zur Toilette. „Mama, musst du auch?“ Ja, jetzt muss ich auch. 🙂 Am Weg zur Toilette, blickt Maria Stadler vom Essen auf und fragt: „Hat alles gepasst, musstet ihr nicht zu lange warten?!“ Ja & nein. Ja, es hat wie immer alles perfekt gepasst. Nein, wir mussten nicht lange warten. Wir melden noch an, dass wir wieder unseren Weinvorrat aufstocken müssen. „Sobald ihr bezahlt habt, gehen wir in die Vinothek .“
Das tun wir dann auch. Hmmm … ich nehme mal 2 Magnumflaschen Cuvée Exclusive, weil das immer tolle Geschenke sind. Dann natürlich einen Karton Grüner Veltliner Sekt und einen Karton Traubensaft für B. Und … hmmm … Sauvignon Blanc oder den Weinviertel DAC Rabenstein??? Eigentlich habe ich immer einen der DAC Weine. Aber da ich diesen Karton Wein nach Kroatien mitnehmen möchte, bin ich unschlüssig. „Ich hol schnell 2 Gläser von jedem Wein zum Verkosten.“ Zack, und die gute Maria läuft die Stiegen hoch und holt 2 Gläser. Beschriftete Gläser stehen vor mir! Ich koste den DAC. Mahhh … Grüner Veltliner, würzig, pfeffrig, angenehme Säure. Ein halbes Glas Wasser folgt. Nun wird der Sauvignon Blanc verkostet. Wahnsinn … super leicht. Ein typischer „Frauenwein“, wie man im Weinviertel sagt. Aber sehr fruchtig, sanft im Abgang. Das macht die Entscheidung gleich noch schwieriger. Dachte eigentlich, dass der Sauvignon nicht mein Wein wäre. Also, Augen zu, an Kroatien denken, Hitze, ein Schluck DAC. Schmeckt. Wasser. Augen zu, an Kroatien denken, Hitze, ein Schluck Sauvignon. JA … leicht, fruchtig. Das passt für einen Tag in einer Bucht in Kroatien. Also nehmen wir noch einen Karton Sauvignon Blanc. Maria Stadler steht geduldig hinter ihrem Tresen, verpackt und verschließt die Kartons, stellt die Rechnung aus und schnellt zum Regal. „Mag B. auch gerne Apfelsaft?“ JA … das tut sie. Die Flasche ist mittlerweile leer! DANKE an Maria Stadler!
Unser Eindruck:
Familiärer Heuriger mit bodenständigem, leckerem Essen aus der Region begleitet von prämierten und doch leistbaren Weinen. Der Service freundlich, zuvorkommend. Es „menschelt“ so angenehm gut hier! Die Umgebung herrlich, der Gastgarten ein Traum. Nicht vergessen, vorher zu reservieren!
Hier gibt es die Daten zum Weingut Stadler:
WEINGUT Stadler
Stürzenbühel 104
2162 Falkenstein
Tel.: +43 2554 85417
Fax: +43 2554 85417-14
E-Mail: info@weingut-stadler.com
Internet: www.weingut-stadler.com
… und noch eine BITTE: trinkt bitte meinen Grünen Veltliner Sekt und den DAC Rabenstein nicht aus!!!
PS: … und weil wir sooo satt waren, konnten wir kein Dessert mehr zu uns nehmen. Aber wie wir aus Erfahrung bereits wissen: SUPER lecker. Diesmal gab es – saisonal angebracht – Marillenkuchen.
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