Ich habe lange an diesem Beitrag gearbeitet. Sehr lange. Wieso?! Weil ich den Valentinstag eigentlich mag. Und dann auch wieder nicht. Da mein Reiseführer für Venedig auf der letzten Reise verloren ging, habe ich heute einen neuen Führer besorgt. Im nahe gelegenen Einkaufszentrum. Und da wusste ich wieder, wieso ich Valentinstag nicht ganz so sehr mag. Erst der Laden mit den Süßigkeiten => ein voller Tisch mit Valentinspralinen – mit passendem Schild „Schon eine Kleinigkeit für ihre(n) Liebste(n) besorgt?“. Gut. Als nächstes ein Blumengeschäft. Gut, da steht alles auf Valentinstag. Ein Juwelier, im Schaufenster „Nicht auf ihren Valentin vergessen!“ Brrrr…. Endlich das Buchgeschäft! Und wisst ihr, was mich dort empfangen hat?! Ein super riesiger Präsentationstisch mit Valentinsgeschenken, -büchern, -stickern und ganz viel Valentins-UNSINNigkeiten! Also schnappe ich mein Buch und steuere wieder mein Auto an. Raus aus dem Valentins-Einkaufs-Zentrum-Wahnsinn!
Wie geht es euch mit dem Valentinstag?! Freut ihr euch schon?! Auf Geschenke & Überraschungen?! Oder auch nicht. Ich werde mittlerweile schon leicht unrund, bei der Erwähnung des Wortes. Ich verstehe einfach nicht, wieso man diesen Tag so hypt. Aufdringlich wird für Parfüms, teuren Schmuck und Candle-Light Dinners zu überhöhten Preisen geworben. Kein Valentinstag ohne Blumen! Also mich nervt das schon richtig.
Auch meine Kollegen scheint das zu nerven. Das beste Beispiel ist mein Expat-Kollege. In seinem Land feiert man Valentin nicht. Jetzt wohnt er aber in Wien. Mit seiner Ehefrau. Und so hat es sich zugetragen, dass seine Angetraute seit letztem Jahr dem Valentins-Hype verfallen ist. Was soviel wie heißt, dass er nun immer am 14. Februar fluchtartig das Büro verlässt (wohlgemerkt schon 2 Stunden früher), um noch schnell Blumen und (irgend)ein Parfüm zu besorgen. Frau freut sich, Mann ist erleichtert und führt sie dann noch (erschöpft) zum romantischen Abendessen aus. Herrlich romantisch! 🙂
Steht ihr auf solche Szenen? Oder zieht ihr einen ruhigen Abend mit einem entspannten Partner vor?! Und dann frage ich mich: was ist mit den restlichen Tagen im Jahr??? Darf da keine romantische Stimmung zwischen den Partnern aufkommen?! Gibt es da keine Liebe, Zuneigung & Wertschätzung?! Schenkt man sich keine Blumen oder kleine Präsente?! Wo bleibt die omnipräsente Werbung, die uns suggeriert, dass wir uns alle lieb haben und gegenseitig auf uns aufpassen müssen???
Wie kam es, dass wir uns (viele von uns) auf diesen Hype reduzieren haben lassen?! Die Werbung?! Der gesellschaftliche Druck? Oder einfach, weil wir bequem geworden sind. Unromantisch. Ohne Inspiration. Wir brauchen uns nichts mehr zu merken. Wir werden ohnehin von allem und jedem erinnert. Werden berieselt. Man kommt nicht umhin, zu hören: „Hallo! Morgen ist Valentinstag!“ oder „Nicht den Muttertag vergessen“ oder „Der Papa hat es verdient, am Vatertag beschenkt zu werden.“ Ja, der Papa hat es verdient. Definitiv! Aber nicht genau & exakt am vorgegebenen Juni-Tag. Nein, er hat das ganze Jahr über Respekt und Liebe verdient. Natürlich auch alle Mamas, Omas, Opas, …
Natürlich muss das jeder für sich definieren, ob er oder sie nun mit dem Strom mitschwimmen mag. Oder sich einmal etwas zurück nimmt, durchatmet. Um den Fokus auf das Wesentliche zu legen => innere Ruhe, Gelassenheit, Liebe, Respekt, …
Die Idee zu diesem Artikel hatte ich bereits vor 2 Wochen. Ja, da hat mich bereits erstmals eine aufdringliche Valentins-Werbung genervt. Das heutige Erlebnis, ein Buch zu besorgen und überall und ständig auf „Happy Valentine“ gestreamt zu werden, hat mich dann bekräftigt, diesen Eintrag freizuschalten.
Da ich heute Steinpilz-Brioche geplant hatte, wurde gleich ein Teil für diesen Beitrag zu Herzen geformt. Gebacken. Arrangiert. Fotografiert. Und dann einfach verzehrt. Ohne an den Valentinstag zu denken. Lecker mit Butter, Hanfnuss-Aufstrich und köstlichem Heringssalat.
Zutaten für 10 Stück:
- 540 Gramm Bio-Soja-Drink, natur
- 20 Gramm Steinpilze, getrocknet & pulverisiert
- 750 Gramm Bio-Weizenmehl, glatt
- 2 Packungen Trockengerm
- 10 – 14 Gramm Salz
- 40 Gramm Rohrzucker
- 100 Gramm Bio-Kokosöl
- Herzform (z.B. für Spiegeleier)
Zubereitungszeit: circa 20 Minuten PLUS 1 Stunde zum Gehen lassen
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitung:
Getrocknete Steinpilze in einem Cutter klein häckseln oder ganz pulverisieren. Ein paar kleine Pilzstücke stören nicht – im Gegenteil! Sojadrink mit Steinpilzpulver 1x aufkochen und für 5 Minuten schwach köcheln lassen. Langsam abkühlen und über Nacht ziehen lassen.
Für den Teig Mehl und Trockengerm gut vermischen. Salz, Zucker, Öl und Sojadrink in der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig kneten. Sollte der Teig zu trocken erscheinen, etwas Wasser oder Sojadrink hinzufügen.
Eine kleine Menge Teig zu einer Kugel formen und leicht flach in die Herzform drücken. Wenn der Teig zu stark an euren Händen klebt, Hände mit wenig Mehl bestäuben. Solltet ihr keine Herzform besitzen, einfach den Teig mit den Händen zu einem Herz formen. Jedes Herz ist individuell und natürlich besonders schön. UND … vor allem köstlich! Für einen glänzenden Brioche einfach einen Eidotter verrühren und damit bestreichen.
Brioche-Herzen noch 10 Minuten gehen lassen und im vorgeheizten Backrohr bei 180°C für 25 – 30 Minuten backen.
Ausgekühlte Brioche in einer Brotdose oder einem Brotsackerl aufbewahren. Bei uns hat ein Herz die Abkühlungsphase nicht ganz geschafft => B. hat sich einen lauwarmen Brioche gekrallt und mit Butter bestrichen. Soooooooooo köstlich!
Tipp:
Und natürlich ist eurer Fantasie keine Grenze gesetzt. Egal ob Herz, Muffin oder Weckerl. Wir hatten diese Brioche als Gastgeschenk zum Family-Neujahrs-Brunch. Und zwar als Schweinderln. 🙂
Hinweis:
Dieses herrliche Rezept stammt von Markus GRILLENBERGER und wurde von mir leicht abgewandelt. Markus durfte ich bei einem Blogger-Workshop von natürlich für uns kennenlernen.
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