Am Freitag beim Wochenendeinkauf erwähnt R., dass er „Gerne mal Spinat haben möchte“?! Wie? Was? Habe ich mich da verhört?! R., der Spinat eigentlich gar nicht mag. R., der Spinat weder passiert noch im Salat mag. R., der Spinat meidet, wie der Teufel Weihwasser! R. … der jetzt gerade das Wort Spinat erwähnt hat. Seltsam. Kurz vor der Karwoche. Vermutlich inspiriert von der Werbung. TV-Werbung. Print-Medien. Und dann laufen wir doch tatsächlich an frischem Baby-Spinat vorbei. „Spinat?“, frage ich. R. deutet in Richtung Tiefkühlvitrinen: „Diese Art von Spinat habe ich gemeint.“ Ich grinse: „Wenn Spinat, dann home-made. Frisch. Keine Tiefkühlkost.“ R.s Mundwinkel zeigen nach unten und er streckt die Zunge raus. „Meinen home-made Spinat hast du noch nie gekostet. Also urteile nicht.“ Ich übrigens auch nicht. Darüber muss ich dann selber lachen. 🙂 Bis dato habe ich immer zu Bio-Spinat im Tiefkühlfach gegriffen. Das Bengerl auf meiner linken Schulter vermeldet: „Challenge!!!“ – „Spinat?“, frage ich noch einmal. R. nickt resignierend.
Samstag. „Darf es heute Spinat sein?“ R. & B. schütteln synchron den Kopf. Hmmm … wieso wollen sie jetzt keinen Spinat?! Gut, kein Spinat – zumindest nicht am Samstag.
Sonntag, „Spinat?“, frage ich R. beim Frühstück. B. ist noch im Träumeland. Somit kann es nur ein Veto geben. R. verdreht bei meiner Frage die Augen. Kein eindeutiges Nein. Gut. ER wollte Spinat haben, nicht ich. „Gut, dann gibt es heute leckeren Spinat. Home-made. Bio.“ Theatralisch lässt R. sein Haupt auf den Tisch sinken. Jetzt weiß ich auch, woher B. diese Haptik hat.
R.s Vorstellung von Spinat = passiert. Für B. ebenso. Ich hingegen dachte eher an blanchierten Spinat. Vielleicht in Kombi mit anderem Gemüse. Mal sehen, was der Eiskasten bietet. Und der Blick in diesen lässt in meinem Kopf ein Rezept entwickeln.
R. & B. sind dann vollkommen erstaunt, als der Spinat nicht in passierter Form auf ihren Tellern serviert wird. Ich grinse in mich rein. Und freue mich dann umso mehr, als ihre Augen überrascht zu leuchten beginnen und R. meint: „Überraschend köstlich. Da hole ich sicher noch Nachschlag.“ B. nickt, hüpft auf, läuft in die Küche und rettet sich ihren Nachschlag. 🙂
Solltet ihr nun Gusto bekommen haben und eure Lieben mit einer köstlichen Spinat-Pfanne überraschen wollen, dann folgt hier das Rezept!
Viel Spaß beim Nachkochen!
Zutaten für 3-4 Portionen:
- 1 Bio-Zwiebel
- 1 Knollen-Knoblauch
- 250 Gramm Baby-Spinat
- 400 Gamm Cherry-Tomaten
- 30-50 Gramm Pinienkerne
- 1-2 EL Rohrzucker
- Bio-Butter zum Anbraten
- 1 Schweinefilet
- Prosciutto
- Senf
- Bio-Butter zum Anbraten
Zubereitungszeit: circa 1 Stunde
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitung:
Zwiebel schälen und kleinwürfelig schneiden. Knoblauch schälen. Spinat sehr gut waschen & abtropfen. Tomaten waschen und halbieren. Butter in einer Pfanne zerlassen und Zwiebel glasig anschwitzen. Knoblauch zu den Zwiebeln pressen und kurz weiterrösten. Spinat hinzufügen und unter ständigem Rühren braten. Tomaten und Pinienkerne hinzufügen, Zucker drüber streuen und kurz weiterbraten. Spinat-Masse inklusive Saft in eine Auflaufform gießen, abdecken und zur Seite stellen.
Schweinefilet putzen, in 2-3 cm dicke Medaillons schneiden und flach drücken. Medaillons mit Senf einstreichen, in eine Scheibe Prosciutto wickeln und mit einem Zahnstocher feststecken. Butter in einer Pfanne schmelzen, die Medaillons auf beiden Seiten kräftig anbraten, in eine Auflaufform legen und mit dem Bratensaft aus der Pfanne übergießen.
Spinat und Medaillons ins vorgeheizte Backrohr schieben und bei 200°C Heißluft für 10-12 Minuten garen. Spinat mit Tomaten und Schweinemedaillons auf einem Teller anrichten und mit ein paar Pinienkernen garnieren.
Tipp:
=> vegetarische Version: Spinat mit Tomaten und einem pochierten Ei (Anleitung für die Zubereitung gibt es demnächst auf meinem Blog)!
Das Gericht wurde übrigens tatsächlich vollkommen OHNE Salz zubereitet!
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