B. freut sich seit Tagen auf den Töchtertag. Auch ihre Freundin L. Gemeinsam haben sie sich in diesem Jahr für das Unternehmen eines riesigen Mobilfunkanbieters entschieden. Gute Entscheidung, denn sie waren absolut begeistert von dem, was man ihnen dort erzählt & gezeigt hat. Und weil es ja sooo viel praktischer ist, wenn beide zur gleichen Zeit bei diesem Unternehmen ankommen, übernachtet L. bei uns.
Mittwoch. Ungeplant endet mein Tag etwas später. Nach einem super langen Meeting. Am Weg vom Lift in die Parkgarage kommt die erste SMS. „Hole L. von der Straßenbahn ab.“ Gut, das kann ich unkommentiert lassen. Kaum aus der Garage draußen, die nächste SMS. „Sind schon zu Hause. 🙂 Wir hören Musik. Ich freu mich auf dich!“ Ohhh. Da hüpft mein Herz. Ich antworte jedoch nicht, da ich mein Auto lenke. Da meldet sich auch schon das Telefon. „Mami, bist du schon am Heimweg? Kommst du eh schon nach Hause?“ – „Ja, mein Schatz.“ Und ich freue mich, weil B. sich freut. Sich freut, dass ich heimkomme. „Hunger, Mami. Gaaaaanz großen Hunger. L. ist auch hungrig. Was gibt’s heute?“ Genau, ich habe ja den ganzen Tag Zeit, um mir den Kopf über das Abendessen zu zermartern. „Ich überlege noch. Mal sehen, was der Eiskasten bietet.“ Ein leichtes Schnauben am anderen Ende. „Oder sollen wir kurz vorgehen zum …?“ – „Nein, sollt ihr nicht.“ Aha. Vermutlich hatten sie schon vereinbart, dass sie ein absolut gesundes Abendessen zu sich nehmen würden. In Form von Pommes, Burgern & Co.
Noch 15 Minuten, dann parke ich mein Auto vor dem Haus. „Was kochen? So auf die Schnelle. Etwas (versteckt) Gesundes. Etwas, das auch cool & lässig ist. Das auch Teenies begeistern kann“, geht es mir durch den Kopf. Bei schnell denke ich in letzter Zeit immer an meinen Thermomix. Meinen schnellen Topf. Meinen Zauberkessel. 🙂 Was mögen Teenies: Pasta, Pizza, Schnitzerl, Salat. One-Pot-Pasta ist eine gute Idee. Da sollten alle Zutaten zu Hause sein. „Pasta“, rufe ich ihnen entgegen. B.s Gesichtsausdruck zeigt ihre Begeisterung => die Mundwinkel wandern nach unten. Gut, doch keine Pasta. „Pizza?“ – „Jaaaaa – oder noch besser: Flammkuchen.“ Flammkuchen. Wieder so eine Modeerscheinung. Und für mich eine Herausforderung, da noch nie gemacht. Gut, der Teig ist laut dem Thermomix-Kochbuch in 1 Minute fertig. Der Belag … mal sehen, was der Eiskasten bietet. Traurig aussehenden Chicoree, einen Spitzpaprika, Petersilie von der lieben M. und Schmand. Chicoree ist normalerweise nicht gerade B.s bevorzugte Beilage. Spitzpaprika mag sie auch nicht wirklich. Die Mädls wünschen zusätzlich noch Salami. Dafür lehnen sie Chicoree und Paprika ab. Aha. Ich grinse meinen Verbündeten an, den Thermomix. Mal sehen. Und so wandern die genannten Zutaten hinein. Mit Honig, um den bitteren Geschmack von Chicoree etwas abzufangen. Deckel drauf und ratz-fatz wird püriert. Der Vorteil => das Schmand-Püree verbirgt, was drinnen ist. 🙂
Teig ausrollen, Schmand aufstreichen, Salami & Avocado drauf verteilen und ab ins Backrohr.
25 Minuten später schmatzen und loben die Teenies meinen Flammkuchen. „Gott sei Dank ist da nicht dieser scheußlich bittere Chicoree drauf“, meint B. und stopft ein Stück in den Mund. No comment. 🙂
Zutaten für 4 Portionen:
- 250 Gramm Bio-Dinkelmehl, glatt
- 30 Gramm Olivenöl
- 120 Gramm Wasser
- 1/2 TL Salz
- 1 Bio-Zwiebel
- 1 Spitzpaprika, grün
- 2 Stück Chicoree
- 2 EL Honig oder Agavensirup
- Blätter von 5 Zweigen Petersilie
- 100 – 150 Gramm Schmand
- 1/4 TL Salz
- Muskatnuss, Pfeffer aus der Mühle
- 1 Avocado, reif
- Salami, Schinken oder Speck
- 2 Handvoll Bio-Hanfnüsse, geschält
Zubereitungszeit: circa 1 Stunde
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zubereitung:
Mehl, Öl, Wasser und Salz in den Mixtopf geben und für 1 Minute / Teigstufe kneten. Teig aus dem Topf nehmen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten im Eiskasten ruhen lassen.
Für den Belag Zwiebel schälen und vierteln. Paprika waschen, entkernen und vierteln. Chicoree waschen und vierteln. Petersilie waschen, trocken schütteln und Blätter abzupfen. Alle Zutaten mit Schmand, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Honig in den Mixtopf geben und für 5-7 Sekunden / Stufe 5 rühren. Die Masse sollte cremig und locker sein.
Avocado halbieren, Kern entfernen und in dünne Scheiben schneiden. Teig dünn ausrollen oder mit den Händen ziehen bis das Backbleck damit bedeckt ist. Mit der Schmandmasse bestreichen, Salami und Avocado auflegen und Hanfnüsse über den gesamten Flammkuchen streuen.
Flammkuchen bei 230°C Heißluft für ca. 20 bis 25 Minuten backen.
Guten Appetit!
Tipp:
Beim nächsten Mal werde ich die Ränder etwas mit Knoblauchöl einpinseln.
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