Die Restaurantwoche in Wien ist immer ein absolutes MUSS für uns. Mittags oder auch abends. Eine tolle Idee, um neue Restaurants kennenzulernen. Neben vielen bekannten Restaurants tauchen immer wieder kleinere (noch) unbekannte Locations auf. Kleine, feine Insider-Tipps. 🙂 Hier habe ich die von uns besuchten Restaurants (Februar und August/September 2016) für euch zusammengefasst.
Das Tancredi und das Fischrestaurant Bodulo sind in diesem Jahr unsere absoluten Favoriten! Zwei Lokale, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: interessante Küche ohne Schicki-Micki-Zusätze, aber mit umso mehr Geschmack und ganz viel Liebe zubereitet.
Ich beginne mit dem Tancredi, weil bereits im Februar besucht. Auf der Homepage wird für Speisen „ohne Allüren“ geworben. Freundlich werden wir empfangen und zu unserem Tisch gebracht. Die Karte für die Restaurantwoche wird höflich erklärt, die Getränke sind im Nu am Tisch. Bei der Wahl der Vor- und Hauptspeise brauchen wir dann doch etwas länger: die angebotenen Gerichte klingen einfach alle vielversprechend. Ein Gericht nach dem anderen. Die Entscheidung fällt uns schwer. Nach hervorragenden & kreativen Vorspeisen gibt es für mich den Zwiebelrostbraten. (R. meint: „Die Qualität der Küche lässt sich am Zwiebelrostbraten messen.“ Seine Kriterien: mürbes Fleisch, viel kross gebrutzelter Zwiebel, eine nicht gatschige Salzgurke und keine Sauce aus der Dose.) Sein Wunsch in Gottes Ohr => zartes Fleisch ohne Flachsen und Fasern. Knackig der Zwiebel und die Salzgurke. Herrlich sämig die Sauce. Am Teller meiner lieben Schwägerin M. landete gebratener Karfiol auf Humus mit Pesto. Auch hier: der Karfiol hervorragend gebraten. Das Humus g’schmeidig. Das Pesto ein Traum.
Unser Eindruck: Es wird gehalten, was versprochen wird => keine Allüren, schönes Ambiente & hervorragendes Essen!
Das Fischrestaurant Bodulo war eine absolute Überraschung für uns – für mich und Claudia. Die Homepage wirbt für „Urlaub @home“ und kroatische Küche. Als Fan der kroatischen Küche konnte ich an dieser Beschreibung einfach nicht vorbei … ohne gleich zu buchen. Bea und Claudia waren – ob der uns vollkommen unbekannten Gegend – noch etwas zurückhaltend. Bis wir von einer äußerst charmanten Besitzerin an unseren Tisch gebracht werden. Herzlich heißt sie uns willkommen und übergibt uns die Karte. Die Getränke werden rasch serviert – inklusive Aioli, frischem Brot und Oliven & Kapern. Beim Servieren der Vorspeise strahlen unsere Augen um die Wette: ein bunter Teller, wunderschön arrangiert (siehe Titel-Bild). Mit dem perfekten Abstand folgt der Hauptgang. Wiederum: 1A-gebratener Branzino mit Triester Sauce auf home-made Bandnudeln. Einfach köstlich! Beim Dessert muss ich dann leider passen. Nicht jedoch B. & Claudia. Beim nächsten Besuch werde ich vermutlich die Vorspeise weglassen, um auch noch eins dieser wunderbaren Desserts futtern zu können.
Als wir nach der Rechnung fragen, lobt B. noch einmal ausdrücklich die Aioli. „Das ist ein super leichtes Rezept. Du musst einfach …“, die Antwort der Wirtin! Wir sind sprachlos: großartiges Essen, freundlicher Service UND das Rezept zur Aioli!!!
Unser Eindruck: einfach wunderbar – wir kommen wieder!
Der Huth Stadtkrug bietet wunderbare Wiener Küche an. Hat angeboten. Leider! Ich bin sehr traurig, dass es wieder einmal eines dieser für Wien so typischen Lokale ist, das geschlossen wurde. Noch immer im Besitz der Familie Huth, jetzt aber hipp. Das Burger-Restaurant Rinderwahn. Unser Eindruck zum bereits geschlossenen Lokal Stadtkrug wird nicht beschrieben, sondern einfach durch ein paar eindrucksvolle Bilder ersetzt. Es war großartig!
Im Mercado waren wir erst vor einer Woche zu Besuch. Spontan. Kurzfristig gebucht – weil ein paar Besorgungen in der Nähe anfielen. 13 Uhr, ein später Lunch. Der Tisch wurde uns sehr freundlich zugewiesen und die Menükarte ausgehändigt. Ab dann hat alles sehr lange gedauert. Und wenn ich schreibe „sehr lange“, dann meine ich auch sehr lange. Erst nach 15 Minuten wurden wir gefragt, ob wir gerne Getränke bestellen wollten. Wollten wir. Die Getränke sind zeitnah mit den Vorspeisen serviert worden => weitere 20 Minuten später. Die Vorspeisen hübsch am Teller angerichtet. Marinierter Lachs für mich. Der erste Bissen hat mir sofort Tränen in die Augen getrieben. Mir!!! Ich liebe es, scharf zu essen. Sehr scharf sogar. Aber diese Schärfe war dann doch etwas zu viel. Die Suppe war ebenso scharf, dafür wässrig und geschmacklos. Wartezeit bis zum Hauptgang: 20 Minuten. Der bestellte Wein wurde vergessen. Die Schärfe der Speisen war auch beim Hauptgang nicht zu verachten. Die dominante Schärfe hat leider die Aromen der sicherlich geschmackvoll zubereiteten Speisen nur erahnen lassen.
Unsere Eindruck: hier punkten wunderschönes Ambiente & freundlicher Service. Essen leider nur durchschnittlich.
Zum Schluss habe ich noch unseren Restaurantwochen Flop für euch. Das Comida y Ron. Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer: unfreundliche Bedienung wird gefolgt von lieblos angerichteten, vor Fett triefenden Gerichten. 🙁
Unser Eindruck: Gar nicht so unseres. 🙁
Wir freuen uns schon jetzt auf die Wiener Restaurantwoche 2017!
Anmerkung:
Bei den Bewertungen der Speisen & Getränke handelt es sich ausschließlich um meine persönliche Meinung. Keine Werbung! Keine Einladungen!
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