Heute möchte ich euch nach Turin entführen. Die liebe Claudia und ich haben Anfang des Jahres auf der Slowfood Messe in Stuttgart von diesem Event gehört: der Terra Madre – Salone del Gusto. Motto: Slowfood, nachhaltig, direkt vom Erzeuger, regional, Produktpräsentationen, Workshops, Vorträge, … „Interessant“, meinte Claudia. Somit holten wir uns Informationen aus dem Internet, haben gegoogelt und lange diskutiert, um dann festzustellen, dass „wir da unbedingt hin müssen“. Vor allem, da in diesem Jahr der 30. Geburtstag von SlowFood Italy gefeiert wurde. Für die Terra Madre Organisation Grund genug, um diesen alle 2 Jahre stattfindenden Event etwas „aufzupeppen“.
Die kleine Aufbesserung hat uns dann förmlich gezwungen, diese Reise anzutreten: die Ausstellung fand in keiner Messehalle statt, sondern wurde an verschiedenen historischen Plätzen im Zentrum Turins platziert.
Ein „sehr interessant“ kam uns dann noch über die Lippen, bevor wir endgültig buchten. Flüge & Mietwagen waren rasch reserviert. Ein passendes und leistbares Hotel zu finden, war dann schon eher als Challenge zu werten. Gut & leistbar war bereits im Juni ausgebucht. Teure Hotels waren verfügbar, aber eben viel zu teuer. Billigere Hotels wirkten bereits im Internet sehr schmuddelig.
Einer Empfehlung folgend, haben wir uns dann für das B&B Hotel Torino entschieden.
Fazit: Zimmer einfach, etwas abgewohnt, jedoch sauber. Lage des Hotels am Stadtrand, jedoch mit dem Bus relativ rasch & easy zu erreichen. Parkplätze gratis direkt vor dem Hotel. Einzig wirkliches Minus => sehr einfaches Frühstück mit Fastfood Charakter. 🙁
Vorsicht: rutschige Duschwanne (auch in Claudias Zimmer). Mein lädiertes Knie habe ich mir in einer dieser Duschen geholt. Aber diese Geschichte kennt ihr ja schon. 🙂
Bevor wir unsere Erkundungstour am ersten Tag starteten, mussten wir noch unsere Presse Pässe abholen. Im Castello del Valentino. Ein pittoresker Innenhof. Das Abholen der Pässe ist super easy, perfekt organisiert und von wunderbar freundlichen Italienerinnen durchgeführt. Für Presse und Blogger wurde im Castello del Valentino der gesamte 1. Stock zur Verfügung gestellt. Diese prachtvollen Räumlichkeiten wurden kurzfristig adaptiert und mit verschiedenstem technischen Equipment (Computer, Drucker, WLAN, Kopierer, …) ausgestattet, das frei genutzt werden konnte. Lange haben wir uns dort natürlich nicht aufgehalten. Unser Interesse galt den Ausstellern im Park des Castello del Valentino. Zu diesem Ort möchte ich euch nun ohne Worte mitnehmen. Eine Reise, die euch in die verschiedensten Regionen Italiens, Europas, Asiens, Afrikas, … führen wird. Klickt euch durch die Bilder und genießt. 🙂
Für das Abendessen haben wir ein Restaurant in der Nähe unseres Hotels gewählt. Jenes Restaurant, an dem wir an diesem Tag bereits zwei Mal mit dem Taxi vorbeigefahren waren. Also abends wieder ins Taxi und ab zum Ristorante Delfino Blu. Ein Fischrestaurant mit Schwerpunkt „Hummer, Langusten & Austern“. Yummy! Auch ohne Reservierung werden wir sehr freundlich an einen Tisch geführt. Im Wintergarten direkt vor dem Restaurant. Die Einrichtung schick, elegant und doch sehr gediegen. Die Karte zeigt nur eine kleine, feine Auswahl an Gerichten. Trotzdem fällt es nicht leicht, sich festzulegen. Alle Gerichte klingen zu verführerisch. Letztlich entscheide ich mich für einen gemischten Salat mit Fenchel und Dille als Vorspeise. Bei der Hauptspeise muss ich unwillkürlich an B. denken: sie liebt Hummer! Also wähle ich die home-made Linguini mit Hummer. Während wir auf unser Essen warten, stellen wir fest, dass wir die einzigen nicht Einheimischen in diesem Lokal sind. Der Besitzer scheint alle Gäste persönlich zu kennen. Bestellt wird ohne Karte. Es wird lange und lautstark mit den Kellnern diskutiert, bevor der Kellner verschwindet. Es folgen große Vorspeisen-Teller – meist für 2-4 Personen angerichtet. Ebenso die Hauptspeisen: diese werden auf riesigen Platten wunderschön angerichtet und in der Mitte der Tische platziert. Wieder eine Auswahl an verschiedenen Fischen oder Pastagerichten. Wir sind so fasziniert, dass wir beinahe das Eintreffen unserer Vorspeisen übersehen. Ich freu mich über einen bunten, knackig frischen Salat mit viel Fenchel. Die Portion ist vielleicht etwas groß. Könnte schon fast als Hauptspeise durchgehen. Die anschließend servierte Pasta ist herrlich g’schmackig mit schlichter Tomatensauce und gekrönt mit einem halben Hummer. Einfach herrlich. Beim Dessert müssen wir dann leider passen. Wir bewundern zwar die tollen Nachspeisen an den anderen Tischen … aber für uns war Schluss an diesem Tag.
Tag 2 war einem langen Spaziergang durch halb Turin und vor allem dem Besuch von EATALY gewidmet. Die Philosophie von Eataly: Nachhaltigkeit, Verantwortung, Weitergabe. Die Marke vereint eine Reihe kleiner Firmen, die in den diversen Bereichen der Gastronomie tätig sind. Von der berühmten Pasta aus Hartweizengrieß von Gragnano bis zu den Eiernudeln alla Langarola. Von Wasser aus den piemonteser Seealpen bis zu Wein aus dem Piemont und Venezien. Vom Öl der ligurischen Riviera, über piemonteser Rasserindfleisch zu Wurstwaren und Käsesorten nach der Tradition des Piemont und ganz Italiens.
Eataly bietet Produkte aus handwerklicher Produktion zu erschwinglichen Preisen und reduziert dabei den Weg des Produkts vom Hersteller zum Käufer. Präsentiert auf 11.000 m²! Ich muss euch also nicht erzählen, dass Claudia und ich dort einige Stunden verbracht, Lunch & Kaffee zu uns genommen (es gibt mehrere Schwerpunkt-Genießer-Plätze!), eingekauft und völlig erschöpft diesen Ort wieder verlassen haben. Eataly ist ein absolutes MUSS für jeden Foodie, Nicht-Foodie, Zubehör-Junkie, nachhaltigen Genießer, …
Leider war nach diesem Tag das Wochenende für mich in Turin bereits zu Ende. Claudia hatte noch einen weiteren sehr interessanten Tag in Turin. Ihre tollen Aufnahmen sprechen Bände. Man wünscht sich sofort in diese Stadt, an diesen Ort, in eine dieser Cantinas! Vielleicht gibt es demnächst auch noch ein paar Fotos auf ihrem Blog.
[…] findet auch alle 2 Jahre eine wunderbare Slow Food Messe statt. Meine Lieben Bloggerkolleginnen Verena und Claudia haben sie 2016 besucht und darüber auf ihren Blogs berichtet. Geht es nach Petrini, so […]