Susi ruft zur Buchtel Challenge auf! Zu einer kleinen, feinen Challenge mit nur ein paar wenigen Bloggerinnen. Da denke ich gleich an meine Lade in der Küche. Ihr wisst schon: jene Lade, in die immer alles wandert, was man momentan nicht braucht. Oder nicht ganz so wichtig ist. Andererseits mit Notizen befüllt ist, um gewisse Dinge nicht zu vergessen. In genau jener Lade schlummert seit fast 10 Jahren ein Rezept. Das Buchtel-Rezept meiner 84-jährigen Tante Mitzi. Die weltbesten Buchteln, meine ich. Weil die liebe Mama immer wieder nach diesem Rezept Buchteln bäckt (und dabei auch die Wiener nicht vergisst), war es bis dato nicht notwendig, selber welche zu machen. Aber jetzt ist sie da, die Challenge!
Plan A: Planung ist alles. Gut geplant, ist halb gewonnen. Aus verschiedensten Gründen fällt Plan A binnen kürzester Zeit in sich zusammen. Ob der fehlenden Zeit schon etwas nervös, telefoniere ich mal mit Mama und quetsche sie ob des „wann, wie und so“ aus. Alle Fragen werden zufriedenstellend beantwortet. Ans Werk. Die Details meines ersten Versuchs erspare ich euch. Hier nur ein aussagekräftiges Foto meines absoluten Fails!
Plan B: ein neuerlicher Versuch. Frühmorgens schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer, um den Teig vorzubereiten. Schritt für Schritt. Vorsichtshalber schicke ich meiner Mutter ein Foto. Die Antwort kommt sofort: „Warte kurz.“ Eine viertel Stunde später erreicht mich ein Video. Im Bild die Küchenmaschine. Im Hintergrund die Stimmer meiner Mama: „So geht das. Es kommen noch mehr Videos.“ So kommt es, dass meine 70ig-jährige Mutter mit mir (fast) synchron die Buchteln bäckt! Gefilmt von meinem 78ig-jährigen Papa! Schräge Welt?! Ich muss schon sagen, meine Eltern sind echt cool. Toll, wie sie der Technik folgen und diese bei Bedarf auch richtig einsetzen können.
Am Ende haben wir beide eine Pfanne schöner Buchteln gebacken … das sind aber die Buchteln meiner Mama!
Was ich noch zusätzlich gelernt habe: den Buchteln Platz geben und sie nicht zu eng aneinander schlichten.
DANKE Mama!
Zutaten 16 Stück:
- 630 Gramm Bio-Dinkelmehl, glatt
- 1 ½ Packungen Trockengerm
- 75 Gramm Staubzucker
- 1 Packung Vanillezucker
- Abrieb von 1 Bio-Zitrone
- eine Prise Salz
- 2 große Bio-Eier
- 310 ml Bio-Milch, lauwarm
- 2 EL Rum
- 100 Gramm Butter, zerlassen
- etwas Butter zum Einstreichen (zerlassen)
- Powidl oder Marillenmarmelade
Zubereitungszeit: circa 2 ½ – 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitung:
Mehl, Trockengerm, Zucker, Vanillezucker, Zitronenabrieb, Salz und ganze Eier in die Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken vermischen. Milch und Rum hinzufügen und gut kneten. Zerlassene Butter langsam einfließen lassen und in der Küchenmaschine weiterkneten lassen. Der Teig muss sich vom Schüsselrand lösen. Sollte der Teig noch klebrig sein, etwas Mehl hinzufügen und weiterkneten. Sobald der Teig geschmeidig und nicht mehr klebrig ist, mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und im Backrohr für 45 Minuten bei 50°C gehen lassen. Schüssel aus dem Backrohr nehmen und den Teig noch einmal mit einem Spatel aufschlagen. Schüssel wieder zudecken und für weitere 30 Minuten ins warme Backrohr zum Gehenlassen stellen.
Teig aus der Schüssel nehmen und in 2 Teile teilen. Einen Teil zu einer länglichen Rolle formen und ungefähr 4-5 cm breite Stücke abschneiden. Jeder Teil sollte für 8 Stück reichen. Teigstück in der Hand flachdrücken und einen gehäuften Teelöffel Marmelade drauf platzieren. Die Teigenden nach oben zusammenfassen und wie zu einem kleinen Packerl zusammendrücken. Buchtel auf allen Seiten mit zerlassener Butter einstreichen und mit den Enden nach unten in die vorbereitete Auflaufform setzen. Zügig eine Buchtel nach der anderen in die Auflaufform setzen, mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und nochmals 20 Minuten gehen lassen. Bevor die Auflaufform ins Backrohr geschoben wird, die Buchteln mit etwas zerlassener Butter einpinseln.
Buchteln im vorgeheizten Backrohr bei 170°C Ober-/Unterhitze für ungefähr 35 – 40 Minuten goldbraun backen.
Nach Ablauf der Backzeit, Vanillesauce auf einem Teller anrichten, 1-2 Buchteln pro Portion auf die Vanillesauce setzen und mit Staubzucker bestreuen.
Weitere tolle BUCHTEL-Rezepte gibt es auch noch bei …
Susi, der turbohausfrau
Sina, auf giftigeblonde
Petra von oberstrifftsahne
Das Mädel vom Land meint
Haha, was für eine superliebe Geschichte 🙂 Und dass die Mamas meist besser kochen und backen können, ist ja eh klar. Danke, dass du dein Familienrezept mit uns teilst, liebe Verena! So was sind kleine, kostbare Schätze … Liebe Grüße!
verenakocht.at meint
Ja, da hast du wohl Recht, liebe Maria => die Mamas können’s immer besser! 🙂
Friederike meint
deine Familienbuchteln sind toll gelungen! Ob zu eng geschlichtet oder wie ich ein bisschen zu weit auseinander… schmecken müssen sie!!
lg
verenakocht.at meint
Danke, liebe Friederike! Geschmeckt haben sie wirklich toll! Alles Liebe, Verena
Petra Hermann meint
Ja, eine lustige Geschichte 🙂 Und die Buchteln mit dem Dinkel, sehen echt zum anbeißen aus ! Einen schönen Sonntag für dich.
verenakocht.at meint
DANKE, liebe Petra!
Turbohausfrau meint
Dir reicht eine einzige Lade, wo alles reinwandert? Ich hab da gleich ein ganzes Kastel voll mit solchen Schätzen, von denen ich dann immer wieder erstaunt bin, was ich alles besitze. 😉
Deine Buchteln schauen toll aus!
verenakocht.at meint
DANKE, liebe Susi! Geschmeckt haben sie jedenfalls super. Naja, EINE Lade in der Küche … und weitere Laden in jedem Zimmer 🙂
giftigeblonde meint
Guten Morgen!
Jetzt weiß auch ich endlich was das auf Twitter war gggggggggggg…
Deine und Mamas sehen richtig gelungen aus, ich nehm dann von überall eines bitte!
verenakocht.at meint
Meine „Erstausgabe“, Liebe Sina! ?
Christina meint
Großartiger Artikel, schon morgens zum Schmunzeln gebracht werden ist wundervoll.
Ganz ehrlich, Buchteln sind aber auch hin und wieder sehr heimtückisch ^.^
verenakocht.at meint
Danke, liebe Christina! Mir war kurzfristig so gar nicht zum Lachen. ? LG, Verena