Gin Tonic lässt mich unweigerlich an meine Londoner Gastfamilie denken.
Es war einmal vor vielen Jahren. Da wurde ich vom Arbeitgeber zum Crash-Kurs nach London geschickt. „Englisch perfektionieren“, hieß er kurzerhand. Unterricht von 9 Uhr bis 16 Uhr.
Untergebracht bei einer Gastfamilie. Mama, Papa, Tochter (Volksschule), Sohn (Gymnasium). Mama schwerst beschäftigt mit Shoppen und Charity-Veranstaltungen. Papa – ??? Irgendwas mit Investment, mehr hat er nicht erzählt. Gearbeitet wurde von zu Hause. Ein lustiger, immer lauthals lachender Schotte. Geplanter Tagesablauf war bei der ganzen Familie angesagt.
Was so viel wie hieß: pünktlich um 7:30 Uhr Frühstück der gesamten Familie. Fürs Frühstück waren 30 Minuten vorgesehen, 30 Minuten zum Fertigmachen und dann noch 30 Minuten, um rechtzeitig im Sprachinstitut anzukommen. 🙂 16 Uhr Ende des Unterrichts, 30 Minuten für die Heimreise, 15 Minuten zum „Frischmachen“ und dann kam „the most favorite time of the day“ – für den Gastgeber zumindest.
Pünktlich um 16:45 Uhr haben wir uns im Esszimmer zur Tea-Time eingefunden. „It’s Tea Time for you. It’s Gin-o-Tonic-Time for me!“, ein in Richtung Gin-Glas schielender Colin. Während Mama, Kinder und Gast Tee mit Milch, Gurken-Sandwiches und Scones genießen durften, hat der Hausherr statt dem Tee fröhlich Gin-Tonic geschlürft. 🙂
Tea Time war für 35 Minuten geplant. Das waren 35 Minuten Frage-Antwort-Spiel für … für die anderen. In dieser Zeit durfte ich von Wien, Österreich, meiner Familie, meinem Job erzählen. Ist mir das Thema ausgegangen, wurden Fragen gestellt, bis ich wieder ein G’schichtl vorbringen konnte. Der Gastgeber bereits beim zweiten Gin-Tonic angelangt und ein Gurken-Sandwich schmatzend, offerierte den Damen (also der englischen Mama & mir) dann (endlich) auch ein Glaserl Gin-Tonic. „Makes it easier to talk to us“, und wieder ein schallendes Lachen. 🙂
Nach dem Sprachunterricht ist also zu vor dem Sprachunterricht geworden. Danke, Colin!
An einem der letzten Tage meines Sprachaufenthaltes hat er mir dann anvertraut, dass er jeden zweiten Monat einen Gastschüler aufnehmen würde. Als Entertainment sozusagen. Um Menschen unterschiedlicher Länder und deren Kulturen kennenzulernen. Um den „Horizont der Kinder möglichst authentisch“ zu erweitern – wie er das so schön nannte. 🙂 Und einfach, um etwas Abwechslung im Familien-/Alltagsleben zu haben …
Wäre mein Auftraggeber mit der Entwicklung meiner Englischkenntnisse nicht zufrieden gewesen, hätte ich nach diesen 2 Wochen sicherlich jederzeit einen Job als Pausen-Clown annehmen können.
Aber nun zu einem easy Rezept für ein leckeres Gin-Tonic. Mit dem grandiosen Gin der Kesselbrüder. DANKE für den Gin!
Zutaten für 1 Person:
- 2 Scheiben Tramezzini-Brot
- Frischkäse mit Kren
- Gurkenscheiben
- Karotte, geraspelt
- Pfeffer, frisch gemahlen
- 5 cl Wien Gin
- Tonic zum Aufgießen
- 2 Scheiben Gurke
- 3 Scheiben Limette
- frische Minze
- eventuell Eiswürfeln
Zubereitungszeit: circa 15 Minuten
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zubereitung:
Gurke waschen und ein paar dünne (!) Scheiben abschneiden. Karotte waschen, schälen und raspeln. Limette heiß waschen, mit Küchenkrepp trocknen und in Scheiben schneiden. Minze unter fließendem Wasser abspülen und trocken schütteln.
Für die Gurken-Sandwiches immer 2 Scheiben Tramezzini-Brot mit Frischkäse bestreichen. Gurkenscheiben auflegen, etwas von der geraspelten Karotte drüber streuen, etwas pfeffern und zusammenklappen. Sandwich diagonal in der Mitte teilen. Fertig ist das Gurken-Sandwich! Die Queen wäre „very amused“! 🙂
Für das Gin-Tonic Gin über die die Eiswürfeln im Glas gießen und mit der gewünschten Menge an Tonic aufspritzen. Jeweils 2 Gurken- und Limettenscheiben zum Drink geben und kurz umrühren. Eine Scheibe Limette auf das Glas setzen und eiskalt servieren.
… natürlich mit einem köstlichen Gurken-Sandwich oder lauwarmen Scones!
Schönen Feiertag noch!
… und genießt eure Gin-o-Tonic Time!
… hickssss ….
Weitere Rezepte findet ihr demnächst auch bei: Christina, Sina und Susi!
* Kooperation mit Wien Gin
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