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… es war einmal im September …
Im September 2017. Genau gesagt: 15. bis 17. September 2017. Foodtour durch Budapest.
{Dieser Beitrag enthält Werbung.}.
Ja – I know! Ein echtes Latergram! Aber jetzt ist es soweit! Der Erinnerung helfen die vielen Fotos weiter, die ich an diesem Tag geschossen habe. Beginnen wir mit dem Freitag.
Nachdem wir Wien bei strömendem Regen verlassen haben, klart es in Budapest auf und ist (fast sommerlich) warm. In der Nacht beginnt es jedoch auch hier in Strömen zu regnen. Pünktlich um 9 Uhr morgens werden wir von Agnes abgeholt, um uns Budapest aus der Sicht eines Foodies zu präsentieren. Als Begrüßung bekommen wir gleich mal eine typisch ungarische Süßigkeit: den Rudi.
Genau gesagt: Turo Rudi. Ein Schokoriegel mit süß-säuerlichem Geschmack. Erinnert leicht an Topfen. Wikipedia lässt uns wissen, dass es auch Topfen ist. 🙂
Am Weg zur U-Bahn (die sich gleich ums Eck befindet) erzählt uns Agnes bereits vom Markt, der sich uns gleich auftun wird.
Ein sehr beliebter Markt. Wie wir dann auch feststellen können. Langsam schlendern wir durch den sehr geschäftigen Markt. Obst und Gemüse überall. Bunt und in den unglaublichsten Farbschattierungen bekommt man Lust, sofort einzukaufen. Aber NEIN. Wir haben gerade erst mit der Tour begonnen. Außerdem werden wir zur ersten Attraktion gebracht. Es gibt Langos.
Ihr wisst schon: diese fettigen, dünnen Teigfladen, die eigentlich nur nach Frittierfett, Knoblauch und Papier schmecken. In Österreich zumindest!
11 Uhr vormittags. Eigentlich noch satt vom Frühstück … aber Agnes besteht drauf. „You have to order one! It’s different from everything you’ve ever had.“ Gut – Herausforderung angenommen! Bea sabbert ohnehin schon, während sie die Zubereitung beobachtet. Wir bestellen also einen Langos – für uns drei. Die Light-Version. Ohne Sauerrahm und Käse. Langos für Warmduscher. 🙂 Mit „nur“ Knoblauchsauce. Und dann …
… fluffig & weich! Wunderbare Germ-Flade! Es knofelt ordentlich. Gut gesalzen. Da drängt sich mir die Frage auf: „Vielleicht hätten wir doch die Version mit Sauerrahm ordern sollen?“ Nein – hätten wir nicht. Zu dritt konnten wir zu dieser Tageszeit gerade eine Light-Version verschlingen. Leicht betört und in eine ordentliche Knoblauch-Fahne gehüllt, folgen wir Agnes zur nächsten Station der Food-Tour. Wir wechseln von Pest nach Buda.
Während wir mit dem Bus von Pest „unten“ nach Buda „oben“ fahren, erzählt die liebe Agnes unaufhörlich. Geschichtliches, Anekdoten, Politisches.
Vorbei an versteckten Plätzen und kuscheligen Restaurants näheren wir uns der Fischerbastei. Unglaublich schön! Diese Aussicht auf Pest! Sooo unglaublich. Einziger Nachteil: Touristen, Touristen, Touristen!
Vorbei an der Matthiaskirche schlagen wir uns zum nächsten Foodie-Point durch: dem Café Ruszwurm. Schriftlich festgehalten und empfohlen von jedem Fremdenführer. Dementsprechend die Ungeduld der Wartenden und die Unfreundlichkeit der zuweisenden Kellner. Gar nicht nett, die Kellner. 1827 eröffnet und der absolute Renner Budapests. Touristen aus der ganzen Welt sammeln sich um die kleinen Tischchen, werden von unfreundlichen Kellnern bewirtet und freuen sich dennoch über Cremeschnitten, Strudeln, Dobos- und Esterházy-Torten, Schaumrollen und Pralinen. Yummy!
Gleich ein paar Häuser weiter: Jamie Oliver in Budapest. Ein viel fotografiertes aber kaum besuchtes Lokal. „There are only a few tourists who will eat there“, lässt uns Agnes wissen. Und schon geht’s weiter. Next stop: die Belvárosi Piac.
Die Hold Street Market Hall. Oder auch „Downtown Market“ bezeichnet. Renoviert und wiederbelebt, um auch die BewohnerInnen der inneren Bezirke mit regionalen und Bio-Produkten zu versorgen. Imposantes Gebäude. Großartige Idee. Leider kaum besucht. Hier finden sich regionale Produkte, produziert im Familienbetrieb. Eingelegtes Obst & Gemüse, Wurst, Schinken und Salami, Käse, frisch gebackenes Brot und eine Handvoll schicker Restaurants.
Trotzdem bodenständig. In der Mitte der Halle bieten sich Tische & Sesseln, um das Gekaufte auch gleich zu verkosten oder zu verzehren. Also haben wir – weil eh schon Mittag – eine kleine Variation des Dargebotenen auf kleinen Tellerchen anrichten lassen und gemütlich konsumiert.
Gespickt von Agnes‘ Geschichten über ihre Studienzeit, ihre berufliche Entwicklung und der Renovierung dieses Marktes. Besonders erwähnenswert: eingelegte Mini-Wassermelonen. So ungewöhnlich! So gut! DER Renner unserer Silvester Vorspeise!
… und schon ging es weiter.
Vorbei an einem interaktiven Brunnen (laufe durch den Brunnen und du wirst nicht nass!), schrägen Retro-Restaurants,
dem vollkommen überlaufenen Strudel House, … ab zur nächsten Markthalle. DER Markthalle in Budapest.
Der „Central Market Hall„. Ähnlich dem Naschmarkt. Nur mit Dach. 🙂 Ähnlich dem Naschmarkt, weil sich tausende Menschen durch die Halle drängen. Drängen oder schieben. Es gibt einerseits typisch ungarische Produkte. Obst und Gemüse „nach Norm“. Eine Karotte wie die andere. Ebenso die Tomaten. Der Paprika, …
Andererseits wird hier auch einiges an Ramsch feilgeboten. Und überdies: eindeutig zuuu viele Menschen! Da lobe ich mir die ersten beiden Märkte! Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Räumlichkeiten der Großen Markthalle schon „sehr nett untergebracht“ sind. Erbaut in den Jahren 1894 bis 1897. Nach Plänen von Samuel Petz. Nahe der Freiheitsbrücke. Ähnlich einer Basilika. Mit Seitenschiffen. Und in diesen Seitenschiffen befinden sich kleine Tische mit Obst, Gemüse und Eingemachtem der umliegenden Farmer.
Unsere Agnes war einfach nicht zu bremsen. Denn schon ging es weiter zum nächsten Food-Point. Ins Fisch-Bistro Halkakas.
„Something really new and extraordinary in Budapest“, erzählt uns Agnes. Sie lässt uns wissen, dass der Fischverzehr in Ungern immer weiter zurückgehen würde. Statistiken zufolge kaufen weniger als 50 % der Ungarn NIE Fisch! Deshalb ist dieses neu-eröffnete Bistro absolut exotisch in Budapest. Agnes und ich wählen Fischsuppe. Yummy. Mit viel Paprika und wunderbar zarten Fischstückchen und -bällchen. Dazu wird scharfe, klein geschnittene Pfefferoni gereicht. Bea und R. wählen Fisch & Chips im Bierteig mit home-made Pommes und Sauce Tartar. Knackiger Backteig. Weiches Fischfilet. Die Pommes super knusprig. So gut!
Zu diesem Zeitpunkt stellt sich erstmals Müdigkeit ein. Ordentliche Müdigkeit!
„Let’s go on“, feuert uns Agnes an und ab geht’s zur nächsten Attraktion. Eine, die Bea sofort wieder wach sein lässt: wir landen in einer mini-kleinen Schokolaterie. Zwei quirlige Ladies präsentieren uns ihren kleinen Shop und wir dürfen handgefertigte Pralinen verkosten, die zart auf der Zunge schmelzen. Wow! Meine Fotostrecke zeigt mir, dass ich offensichtlich schon sehr müde gewesen sein muss, da es leider kein einziges Foto vom Geschäft und der produzierten Schokolade gibt! Die gekauften Mitbringsel haben dann nicht mal mehr Österreich erreicht, weil auf der Heimfahrt aufgefuttert. 🙂
Der letzte Stopp war eine der hippen Ruin Bars. Ziemlich verfallene, lange leerstehende Wohnungen/Häuser wurden zu Pubs umgestaltet. Die Einrichtung: alte Einrichtungsgegenstände zusammengesammelt und aufgestellt. Die Deko: vom hippen Shabby Chick bis … grauslich. Echt! Die Beleuchtung eher düster. Viele dicke Bunt- und Filzstifte laden ein, um sich auf den Wänden zu verewigen. Sofern diese überhaupt verputzt sind. An manchen Wänden hängen kleine Zettelchen mit Gedichten und klugen Sprüchen, die gerne mitgenommen dürfen. Typisch Bar, wird hier meist Bier, Aperol oder Limo geordert. Auf alle Fälle sollte man sich einen Drink gönnen, um das „Interieur“ wirken zu lassen. Noch nach 20 Minuten des Staunens entdecken wir immer wieder Neues. Am schrägsten fand ich den aufgespießten Puppenkopf, der von der Decke hing (leider kein Foto). Spooky!!!
… und wenn die liebe Agnes nicht zur Geburtstagsfeier ihrer Mutter gemusst hätte, dann wären da sicherlich noch weitere Foodie Points hinzugekommen. Aber … nach 7 ½ Stunden Food-Tour waren wir echt platt. K.O.! Fertig! Reif, um die Beine hochzulagern!
Wie in vielen Städten gibt es ganz viele Organisationen, die solche Foodie-Touren anbieten. Uns hat es großen Spaß gemacht, mit Agnes durch die Gassen zu ziehen. Ein großes DANKE an unseren Guide Agnes! Sie, ihre Geschichten und die perfekte Auswahl der Foodpoints waren es, die diese Stunden so besonders gemacht haben.
Aber auch ohne Food-Tour: Budapest hat wirklich vieles zu bieten. Sehr vieles! Deshalb steht Budapest auch 2018 wieder auf unserem Plan!
Weitere tolle Tipps findet ihr bei meinen Blogger-Kolleginnen => Susi, der Turbohausfrau und Caro von die guteguete.
Mit noch mehr großartigen Vorschlägen und vielen leckeren Bildern! Guckt euch mal ihre Postings an. Sehr empfehlenswert!!!
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